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| we talk about the now, the past and the future – 2012 |

Posted: Dezember 22nd, 2011 | Author: | Filed under: image, word | No Comments »

 

 (cf. http://24.media.tumblr.com/tumblr_lj4ew4LuEv1qd2jv8o1_400.jpg)

“hoffnung ist nicht die überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die gewissheit, dass etwas sinn hat, egal wie es ausgeht.” (vaclav havel)

wenn das jahr 2011 ein jahr des aufbegehrens war, vom arabischen frühling bis zum amerikanischen herbst, so bleibt dennoch das gefühl zurück, dass dies erst der anfang war. es wird nicht mehr viel zeit brauchen, bis die zwiebelschichten gepellt sind, bis überschein nicht mehr auf schein folgt, sondern die sonnenbrillen abgenommen werden. diktatoren werden für anachronistisch erklärt; und der kapitalismus hat sich letztlich zu einem menschenbild hindurchgefräst, welches wirtschaftsobjekte mit komplexität belädt, deren reduktion sie weder imstande sind zu leisten, noch leisten wollen. aber instinkt und emotion überstehen dem verstand. das ziel ist längst überschritten, die werbeflächen sind aufgebraucht. was bleibt sind pervertierte finanzielle spielarten kurz vor ladenschluss.

einem pacemaker gleich dreht vaclav havel kurz vor dem läuten der letzten runde ab, verzehrt sein körper, aber nicht sein geist. er ging voran, wir sind daran zu folgen.
2012 wird das jahr, in dem die weichen gestellt werden, in dem vorstellungsräume geschaffen werden. ein kleiner auszug aus dem kompendium von nigel bornand, dem niederländischen philosophen (1927-1980):

“we talk about the now, the past and the future..
and it’s relatively easy: imagine a place, we call x.
a place of shelter, refuge would not be the right expression. an umbrella.
a place to recollect und gather, a place without an aim or target, without sense nor fame.
it must be some sort of very modest place,
some wooden benches, some tables to eat, some places to sleep.
be.
an agreement first. we do not harm. not with words nor physical means.
we do not protect ourselves. not at any time.
im pretty sure, a zone y will be created. we won’t have to wait for long.
an idea will spread. the idea of a zone that can not be attacked. because it does not have a defence.
let’s call the zone y: old world oceania (owo) and the places x: all the places people can imagine.
consider it a path. owo.”

(nigel bornand – study of the power of mankind without force, p. 41 f.)

 


| accidental play of the week – one |

Posted: Dezember 5th, 2011 | Author: | Filed under: acc. play of the week, sound, word | No Comments »

“(…) we will become become – the sound and the song (…)” – in zeiten zentnerweise herangeschaffter neuware aus digitalen garage scheint beweisführung angebracht, um sam bram und seinen mitstreitern von iron & wine den musikalischen sonderstatus zu verleihen. die songs des ehemals dozierenden barden kommen nun nicht mehr mit schlichter lyrischer popanz daher, sondern mit einer instrumentalen dichte,  die selbst raum für tröten und fanfaren lässt. die platte “kiss each other clean”" setzt zu instrumentaler opulenz an, “monkey’s uptown” lässt grüßen. unmerklich kommen tanzbare elemente hinzu, naturkosmetisch verziert, für sams verhältnisse nahezu experimentell. nur seine stimme bleibt unverändert zugänglich, als wolle sie flüstern: “(…) we will become become – the whisper and the shout (…)”

“your fake name is good enough for me” ist der erste song aus der offjournal-reihe “accidental play of the week – die musikalische halbe stunde reise nach jerusalem, bei der der song gewinnt, der im ohr stehenbleibt”.